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 kurze Tonfilme
Oliver Hardy Offline




Beiträge: 986

01.06.2018 13:09
Thicker Than Water – Als Nachtisch Weiche Birne Antworten

Thicker Than Water – Als Nachtisch Weiche Birne

Tonfilm 21 min. / Erstveröffentlichung: 16. März 1935

Regie: James W. Horne

Drehbuch: Stan Laurel / Frank Tashlin

Kinotitel:

Dick und Doof mit der Kuckucksuhr
Dick und Doof als Finanzgenies

Dick und Doof: Als Nachtisch: Weiche Birne (Folge 32)

Darsteller:

Oliver Hardy
Stan Laurel
James Finlayson (Geschäftsmann)
Daphne Pollard (Mrs. Hardy “Häschen”)
Harry Bowen (Auktionator)
Gladys Gale (Bieterin bei der Auktion)
Charlie Hall (Bankangestellter)
Allan Cavan (Chefarzt)
Bess Flowers (Krankenschwester)
Grace Goodall (Krankenschwester)



Inhalt:

Olli und Untermieter Stan haben ständig Ärger mit Ollis resoluter Gattin. Zunächst kassiert sie Olli´s Barschaft ein, danach wird er zum Küchendienst abkommandiert, bevor er mit Stan ausgehen darf. Stan geht ihm dabei hilfreich zur Hand. Zuerst schüttet er ihm viel zu viel Spülmittel ins Wasser, sodass sich Olli wundert, warum er nur Schaum in der Abwaschschüssel hat. Als er versucht, Wasser nachzufüllen, hat er den Schaum im Gesicht. Beim Abtrocknen gibt Stan das frisch gespülte Geschirr wieder zurück in die Waschschüssel. Als Olli das merkt, platziert Stan das Geschirr auf eine offene Herdflamme. Das Aufräumen des Geschirrs in den Schrank möchte Olli lieber selbst übernehmen. An dem aufgeheizten Geschirr verbrennt er sich dermaßen die Finger, dass er hüpfend mit Geschirr um sich wirft.

Inzwischen erscheint Gläubiger Finlayson bei Mrs. Hardy, der die längst fällige Rate für die Möbel einkassieren möchte. Dieses Geld hatte Mrs. Hardy jedoch schon vor Zeiten Olli gegeben, damit er die Rate für die Möbel bezahlt. Wie sich herausstellt, hat dieser das Geld jedoch Stan gegeben, damit er das für ihn erledigen soll. Stan hat das Geld aber Olli zurückgegeben, damit er die Miete für sein Zimmer an Mrs. Hardy bezahlt. Nach langen Erklärungsversuchen zahlt Mrs. Hardy den Gläubiger aus, was das ohnehin bescheidene Vermögen der Hardys schmälert.

Schließlich überredet Stan Olli dazu, alles Geld von der Bank abzuheben, um seiner Frau damit zu zeigen, wer der „Herr“ im Hause ist. Denn wenn das Geld ausgegeben ist, können es ihm die Gläubiger auch nicht mehr wegnehmen. Beim Rückweg von der Bank, mit 300 Dollar in der Tasche, besuchen die Jungs das Auktionshaus von Mr. Finlayson, in der Hoffnung, dort ein Schnäppchen zu machen. Eine Dame bittet sie, in ihrem Auftrag für eine antike Standuhr weiterzubieten. Sie habe nur ihr Geld vergessen, und sei gleich zurück.

Als vollendeter Gentleman ist das für Olli eine Selbstverständlichkeit. Bei 290 Dollar erhalten sie den Zuschlag. Die Dame lässt sich jedoch nicht mehr blicken. Auf Druck von Mr. Finlayson und des Auktionators bleibt ihnen nichts anderes übrig, als das Geld, dass sie gerade abgehoben haben, in eine alte Uhr zu investieren. Damit ziehen sie von dannen. Die Situation eskaliert, als sie das teure Stück mitten auf der Straße absetzen, um zu verschnaufen. Sekunden später ist die Uhr in 1000 Fetzen, als ein LKW drüber schießt.



Olli will seine Frau über den Vorfall völlig im Dunkeln lassen. Doch die hat bereits auf der Bank und von Mr. Finlayson von den Geschehnissen erfahren. Ihre Reaktion bringt Olli schnurstracks ins Krankenhaus. Dort wird eine Transfusion vorbereitet. Stan, als sein bester Freund, soll für ihn Blut spenden. Leider wird von Stan´s Blut zuviel in Olli hineingepumpt, sodass das Blut von Olli nun wieder auf Stan zurück übertragen werden muss. Und so geht das weiter. Beim Verlassen des Krankenhauses zeigt diese Prozedur merkwürdige Ergebnisse...

Hintergrund:

Thicker Than Water erfreut mit ausgezeichneten Gags und fügt sich nahtlos in die Tradition der Besten Laurel-und-Hardy-Filme ein. 1943 wurde der Gag mit der Standuhr in dem Spielfilm The Dancing Masters nochmals aufgewärmt, der da allerdings nur noch wie ein billiger Abklatsch des Originals wirkt.

Die Rolle der Mrs. Hardy übernahm die nur 1,45 m große Komikerin Daphne Pollard (1891-1978). In Thicker Than Water spielt sie eine besonders kratzbürstige Dame mit dem Charme einer Giftschlange. Sie zeigt eindrucksvoll, wer der "Herr im Haus" ist. Ein Jahr später stellte sie in dem Spielfilm Our Relations erneut als Olli´s streitsüchtige Gattin ihr Können unter Beweis. Und in dem im gleichen Jahr gedrehten Spielfilm Bonnie Scotland ist sie als freches Dienstmädchen Millie zu sehen. 1943 hat sie noch einen Auftritt in The Dancing Masters in der Nach-Roach-Ära.

Eine Meisterleistung der beiden Komiker sehen wir am Schluss des Films, als die Jungs nach der Bluttransfusion ihr Aussehen, ihre Charaktere, ihre Stimmen und ihre typischen Gesten vertauscht haben.
Die erste deutsche Synchronisation entstand 1958 unter dem Titel "Dick und Doof mit der Kuckucksuhr". Herbert E.A. Böhme verlieh Hardy seine Stimme, für Stan sprach Walter Bluhm. Ein zweite Fassung entstand 1961 unter dem Titel: "Dick und Doof als Finanzgenies". Hier hören wir Arno Paulsen als Hardy, und wieder Walter Bluhm als Laurel. Der Titel "Zum Nachtisch weiche Birne" entstand für die ZDF-Serie "Dick und Doof", die von 1971-1973 freitagabends im Vorabendprogramm lief. Hier sprach Hanns Dieter Hüsch noch ein paar Kommentare. Ansonsten wurde die Sychronisation von 1961 abgespielt.

Mit Thicker Than Water endet die Ära der Kurzfilme mit Stan Laurel und Oliver Hardy. Dass die Kurzfilme eingestellt wurden, hatte vor allem wirtschaftliche Gründe, weil die Nachfrage nach Kurzfilmen erheblich gesunken ist. Hal Roach hatte 17 Jahre lang mit großem Erfolg Kurzfilmkomödien produziert, u. a. mit Laurel & Hardy, Charley Chase, den kleinen Strolchen und anderen Komikern.

Jetzt aber musste er sich der Mode anpassen. Denn die Zeit der „Double Features“ war schon lange angebrochen. Immer weniger Kinos zeigten Vorfilme vor dem Hauptfilm. Man ging vielmehr dazu über, zwei Spielfilme hintereinander zu zeigen. Das bedeutete das endgültige „Aus“ der Kurzfilme.

Obwohl die Kurzfilme von Laurel & Hardy beim Publikum noch immer beliebter waren, als ihre Spielfilme, wurden ab 1935 nur noch Spielfilme mit dem Komiker-Duo produziert.

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