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DAS DEUTSCHE LAUREL & HARDY FORUM

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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 426 mal aufgerufen
 Stan Laurel solo
Hoss Offline




Beiträge: 382

07.08.2018 23:47
Kill or Cure Antworten

Kill or Cure

Stummfilm ca. 14 min. / Erstveröffentlichung: 15. Juli 1923

Regie: Percy Pembroke
Drehbuch: Frank Jung
Produzent: Hal Roach

Darsteller:
Stan Laurel (Tür-zu-Tür-Vertreter)
Mark Jones: (Speedy Sam, Trunkenbold)
Eddie Baker (Sheriff)
Katherine Grant (Frau mit dem Vogelkäfig)
Helen Gilmore (agressive Matrone)
Noah Young (Autobesitzer)
George Rowe (Taubstummer)
Sammy Brokes (kleiner Mann an der Tür)
Charles Stevenson (kräftiger Mann an der Tür)
William Gillespie (Doktor des Taubstummeninstituts)

Inhalt:
Am Anfang versucht Stan sein Wunderelixier dem nicht reagierenden George Rowe in den höchsten Tönen anzupreisen. Das Elixier hilft bei Husten, Erkältungen, Schlaflosigkeit, Haarausfall und Zahnschmerzen, eignet sich aber auch als Möbelpolitur, After-Shave, Maschinenöl und zum Haare bleichen. Nur um dann festzustellen, dass es sich bei dem Mann um einen Bewohner des Taubstummeninstituts handelt, der deshalb kein Wort von Stan verstanden hat.

Als kurz darauf eine etwas angejahrte Matrone aus dem Institut kommt, nimmt Stan an, dass auch sie taub ist, und führt ihr eine Hochgeschwindigkeits-Parodie der Gebärdensprache vor, in der Hoffnung auf einen Verkauf. Doch die Dame nimmt sich Stan gehörig zur Brust und beschuldigt ihn, es auf unschuldige Mädchen abgesehen zu haben. Stan hat den Argumenten der Dame nichts entgegen zu setzen, und muss die Beine in die Hand nehmen, bis die Matrone aus der Puste kommt und die Verfolgung aufgibt.

Speedy Sam ist ein hoffnungsloser Trunkenbold und wird wegen der Prohibition vom Sheriff beobachtet. Als Speedy den vermeintlichen Flachmann entdeckt, den Stan gerade einem nicht interessierten Herrn schmackhaft zu machen versucht, kauft er Stan ein Fläschchen seines Elixiers zu einem unerwartet hohen Preis ab. Doch leider hat der Sheriff, der sich hinter einem schmalen Pfosten versteckt, das Geschehen beobachtet.

Stan entdeckt derweil ein junges Mädchen, das gerade einen Vogelkäfig vor dem Fenster befestigt, und wittert in ihr eine mögliche Kundin. Doch die Dame ist alles andere als angetan, als Stan erwähnt, dass sein Elixier auch gegen Falten, Flecken und Rost hilft. Stan stellt sich nun ans Fenster neben den Vogelkäfig und immitiert Vogelgezwitscher. Im Glauben, dass ihr Vögelein Rudolph so schön singt, öffnet das Mädchen das Fenster, und tatsächlich kauft sie Stan ein Fläschchen seines Elixiers ab. Nach einem Freudentänzchen muss Stan aber zu seinem Verdruss feststellen, dass die Münze falsch ist.

Speedy hat sich inzwischen auf ein verlassenes Grundstück begeben, um sich seinem Fläschchen zu widmen. Doch leider hat er Schwierigkeiten beim Öffnen der Flasche. Als dies endlich gelingt, greift der Sheriff ein, der Speedy nun auf frischer Tat erwischt hat, und nimmt einen kräftigen Schluck, um den Alkoholgehalt zu prüfen. Er spuckt das Gebräu sofort wieder aus, wohingegen das Elixier dem Trunkenbold offensichtlich sehr gut mundet.

Stan hat nun einen weiteren potentiellen Kunden mit einem völlig verdreckten Wagen ausgemacht. In der Hoffnung auf einen Verkauf bietet er dem Wagenbesitzer eine Vorführung an, dass sich sein Elixier auch als Autopolitur eignet. Stan bringt nun mit vollem Körpereinsatz den Wagen wieder auf Hochglanz, und benutzt sogar seinen eigenen Ärmel als Lumpen. Jedoch verweigert der Wagenbesitzer Stan die Bezahlung, weil sein Wagen angeblich von dem Mittel geschrumpft ist. Stan rächt sich mit einem Sack Mehl an dem schäbigen Kunden und seinem Wagen.

Stan versucht nun sein Glück in einem Reihenhaus. An zwei Eingängen fliegt die Tür mit Vehemenz wieder zu, sodass Stan jedes Mal der Strohhut vom Kopf fliegt. An der dritten Tür hält Stan seinen Hut vorsichtshalber mit beiden Händen fest, und erklärt die Vorzüge seines Elixiers mit den Füßen. Als die Tür wieder zufliegt, bleibt zwar noch die Hutkrempe auf seinem Kopf, aber das Oberteil vom Hut hat es weg gerissen.

An der vierten Tür erscheint ein kleinwüchsiger Mann, der erst einmal wieder in seine Wohnung zurückgeht. Alsdann fliegt ein anderer Vertreter im hohen Bogen aus der Tür hinaus, und Stan überlegt sich, ob er das Verkaufsgespräch nicht lieber abbricht. Doch nach einem Vergleich von Größe und Bizeps wagt sich Stan in die Wohnung. Die Frau des Mannes ist jedoch jene Matrone, mit der Stan am Anfang des Films bereits das Vergnügen hatte, die ihn stockvoll in einen Kaktus befördert.

Hintergrund:
Stummfilmkomödien haben oftmals Gags, die heute zweifelhaft erscheinen. So erscheint auch der Gag mit dem Trunkenbold heute wie ein düsterer Kommentar zu den Auswirkungen von Alkohol auf schwere Trinker. Aber für die Zuschauer während der Prohibition muss er wie eine satirische Anpielung auf die damals erhältliche "Schwarzlauge" (bootleg-liquor) gewirkt haben. So macht auch der Sheriff bei seiner Verkostung den Eindruck, als habe er Terpentin getrunken.

Der Gag mit dem Taubstummeninstitut wurde 1930 in dem L&H-Streifen Below Zero wieder aufgegriffen, als Stan und Olli ebenfalls vor Taubstummen musiziert haben.

Die Hauptfigur dieser Komödie ist vom Typus her ein aufdringlicher junger Mann, der in diesem Fall ein Verkäufer ist. Wegen der zahlreichen Misserfolge ist er ein halb Verzweifelter, der fast alles tun würde, um einen Verkauf zu machen. Er ist grundsätzlich gutherzig, er flirtet mit den Damen, und wenn er besonders zufrieden mit sich ist, führt er auch ein kleines Freudentänzchen auf. Allein aufgrund dieser Beschreibung könnte man vermuten, dass Harold Lloyd der Hauptdarsteller ist, aber tatsächlich ist Stan Laurel der Star von Kill oder Cure.

Stan Laurel arbeitete zu der Zeit immer noch allein und probierte verschiedene Charktere aus. Trotz seines Talents gelang es ihm jedoch nicht, eine Figur zu kreieren, die für sich allein lustig genug war, um Filmgröße zu erlangen. Diese ergab sich erst durch die Zusammenarbeit mit Oliver Hardy ab 1926, die nicht nur für Stan, sondern auch für Generationen von Fans ein echter Glücksfall war, der bis heute nicht getoppt werden konnte.

Hier nun der Film mit neuer Begleitmusik:

Hoss Offline




Beiträge: 382

08.08.2018 01:19
#2 RE: Kill or Cure Antworten

Gelächter in der Nacht

Ein Teil des oben beschriebenen Solofilms "Kill or Cure" wurde in Folge 64 der Dick-und-Doof-Serie von Hanns-Dieter Hüsch synchronisiert. Der Film wurde in Kombination mit dem Laurel-und-Hardy-Kurzfilm "Scram!" von 1932 am 07.07.1972 im ZDF ausgestrahlt. Hier die deutsche Voice-over-Version von "Kill or Cure":

Rhubarb Vaselino Offline




Beiträge: 1.053

29.02.2020 01:05
#3 RE: Kill or Cure Antworten

Diese Version des Stan Laurel-Solofilmes 'Kill Or Cure' (1923) habe ich aus einem Ausschnitt der 'Dick und Doof'-Folge # 64 (VHS-Rip) sowie einem Ausschnitt des Revue-Filmes 'Jubel, Trubel, Sensationen (1961, ebenfalls mein VHS-Rip) zusammengestellt. Das besondere an dem Kurz-Ausschnitt: er wurde von Walter Bluhm synchronisiert!

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